Lernmodul: OER - Das Fremde nutzen, das Eigene teilen

2 Creative Commons Lizenzen als rechtliche Grundlage für OER – Erlaubnis, Werke anderer zu nutzen

Als urheberrechtliche Grundlage für offene Bildungsmaterialien dienen die Creative Commons Lizenzen (CC-Lizenzen). Auch im Open Access Bereich sind sie zentral. Eine Lizenz kann bspw. so lauten: CC BY-SA 3.0 DE. In diesem Kapitel lernen Sie das Lizenzmodell kennen: Sie erfahren, wie sich die einzelnen Lizenzen zusammensetzen sowie welche Funktion deren Bestandteile haben und wie das dazugehörige Symbol aussieht. Anschließend wird erläutert, welche CC-Lizenzen als offen gelten und damit für OER verwendet werden müssen. Zum Schluss können Sie reflektieren, warum die anderen Lizenzen "nicht offen" sind und welche Auswirkungen das Fehlen von Offenheit auf Lehr-/Lernmaterialien hat. 

Im folgenden Video (Dauer ca. 4 Minuten) lernen Sie zusammen mit Doktor Y die Creative Commons Lizenzen auf eine anschauliche Weise kennen. Achten Sie besonders darauf, welche CC-Lizenzen als "OER-kompatibel" benannt werden.

Die Institution Creative Commons und ihre Lizenzen

Die Creative Commons (abgekürzt CC) ist eine gemeinnützige Organisation, die 2001 in den USA gegründet wurde. Sie veröffentlicht gleichnamige international anerkannte Standard-Lizenzverträge, mit denen eine Urheberin oder ein Urheber der Öffentlichkeit auf einfache Weise Nutzungsrechte an ihren oder seinen Werken einräumen kann. Damit behalten sich Urheber*innen nicht alle, sondern nur einige Rechte vor. Diejenigen, die diese Werke nachnutzen möchten, erhalten anhand der Lizenz schnell einen Überblick, unter welchen Bedingungen sie diese Inhalte weiterverwenden dürfen. Die CC-Lizenzen sind für verschiedene Arten von Werken anwendbar, zum Beispiel Texte, Bilder, Musik, Videoclips usw. Sie haben sich, ausgenommen im Software-Bereich, als de facto Standard etabliert. Ein Beispiel dafür ist Wikipedia, deren Inhalte dank dieses Lizenzierungmodells frei nachgenutzt werden können.

Die CC-Lizenzen sind eine Art Baukastensystem, aus dem einzelne Module (Bedingungen) zu einer Gesamtlizenz zusammengesetzt werden können. Alle Module verfügen über ein Symbol, womit für die Nachnutzenden auf einen Blick erkennbar ist, unter welchen Bedingungen das Material verwendet werden darf.

BY-Symbol, Icon von Person im Kreis

Kürzel: BY
   

Namensnennung
(englisch: Attribution)

Der Name des ursprünglichen
Urhebers / der Urheberin muss
genannt werden.

SA-Symbol, runder Pfeil im Kreis

Kürzel SA
(Share Alike)

Weitergabe unter
gleichen Bedingungen 

Bei einer Bearbeitung muss
das neu entstandene Werk
unter denselben Bedingungen
veröffentlicht werden wie das
ursprüngliche Werk.

NC-Symbol, durchgestrichenes Dollar-Zeichen im Kreis

Kürzel NC
(Non-Commercial)

Nicht kommerziell
   

Die Weiterverwendung darf
nur nicht-kommerziellen
Zwecken dienen.  

ND-Symbol, Gleichheitszeichen im Kreis

Kürzel ND
(No Derivatives)

Keine Bearbeitung
   

Das Werk muss vollständig und
ohne Veränderungen bleiben.

CC BY Lizenz, links CC, danach das BY-Symbol

Namensnennung: CC BY

CC BY-SA Lizenz, links CC, danach das BY- und SA-Symbol

Namensnennung -
Weitergabe unter gleichen
Bedingungen: CC BY-SA

CC BY-ND Lizenz, links CC, danach das BY- und ND-Symbol

Namensnennung -
Keine Bearbeitung: CC BY-ND

CC BY-NC Lizenz, links CC, danach das BY- und NC-Symbol

Namensnennung - Nicht kommerziell:
CC BY-NC

CC BY-NC-SA Lizenz, links CC, danach das BY- , NC- und SA-Symbol

Namensnennung - Nicht-kommerziell -
Weitergabe unter gleichen Bedingungen:
CC BY-NC-SA

CC BY-NC-ND Lizenz, links CC, danach das BY-, NC und ND-Symbol

Namensnennung - Nicht-kommerziell -
Keine Bearbeitung: CC BY-NC-ND

CC 0 Lizenz, links eine 0, dann "Public Domain"

Kürzel: Zero

Keine Rechte vorbehalten

Eigene Werke werden (soweit rechtlich möglich)
in die Gemeinfreiheit entlassen. Material darf ohne
Bedingungen und Einschränkungen genutzt
werden.

Public Domain Mark, links ein durchgestrichenes C, dann "Public Domain"

Public Domain Mark

Kein Urheberrecht bekannt

Kennzeichnung von Werken, die nicht
oder nicht mehr urheberrechtlich geschützt sind,
z. B. wenn die Schutzfrist abgelaufen ist
oder weil sie von vornherein nicht geschützt waren.

Bei den Creative Commons-Lizenzen gibt es vier Lizenzmodule, aber nur sechs mögliche Kombinationen der Module. Warum das so ist, erklärt Jöran Muuß-Merholz anhand des lehrreichen Lizenzmodulators.

   

CC BY-SA 3.0 DE - die CC-Lizenz besteht nicht nur aus den bereits vorgestellten Abkürzungen. Was sich hinter dem geheimnisvollen Aufbau der Lizenzen verbrigt, das erklärt Jöran Muuß-Merholz in diesem Video. 

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CC-Lizenzen und Openness

Erinnern Sie sich, dass im Video gesagt wurde, dass nur einige der CC-Lizenzen als offen gelten und damit für OER verwendet werden können?  Schieben Sie die Lizenzen in die passenden Felder. Tipp: Verfügen die Lizenzen über Module / Symbole, die eine offene Nutzung zu stark einschränken und deshalb nicht mit OER vereinbar sind? (Barrierefreie Aufgabe befindet sich unterhalb des H5P-Elements im Akkordeon.)

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