Klimaschwankungen gab’s schon immer?! Natürliche von anthropogenen Klimaveränderungen unterscheiden Lernen
5.1 Klimamodelle und Klimaprojektionen (1/2)
Wie präzise sind Klimamodelle und worauf basieren Sie? Welche Unsicherheiten haben sowohl Rekonstruktionen, Projektionen als auch Klimamodelle und wie geht man mit so genannten Unsicherheiten um?
Dr. V. Förster, Verena Förster, CC BY-SA 4.0.
Klimamodelle sind komplexe Computersimulationen, basierend auf Beobachtungen der Vergangenheit und bestimmter Annahmen zu künftigen Systemparametern und werden dazu verwendet die Entwicklung des Klimas in der Zukunft (oder auch der weiten Vergangenheit) zu berechnen. Was ist der Fehlerbereich und warum ist das ein normaler Bestandteil eines Modells?
Da das zukünftige Klima von den Menschen und ihrem Verhalten beeinflusst wird, können die zukünftigen Emissionen und Treibhausgaskonzentrationen nicht vorhergesagt sondern lediglich als Wenn-Dann-Beziehungen projiziert werden, man spricht also von Klimaprojektionen. Seit dem fünften IPCC Sachstandsbericht benutzt man sog. repräsentative Konzentrationspfade (RCPs - Representative Concentration Pathways), die eine weite Spanne möglicher Treibhausgasszenarien und damit Strahlungsantriebe abdeckt. Die Szenarien, die die unterschiedliche Reduktion von CO2 und Methan-Emissionen berücksichtigen, erweitern die Projektionen nach unten. Es werden dabei unterschiedliche Szenarienfamilien unterschieden, wobei sich der Name des Szenarios nach dem Strahlungsantrieb in W/m2 im Jahre 2100 richtet; hier vereinfacht zusammengefasst:
RCP8.5: Keine Maßnahmen zum Klimaschutz, “weiter so wie bisher”: 8,5 W/m2 im Jahre 2100
RCP4.5: Begrenzter Klimaschutz, Klimaschutz und wirtschaftliche Entwicklung, welche wie bisher auch auf dem Einsatz fossiler Rohstoffe beruht, halten sich die Waage. Dadurch entsteht in vulnerablen Regionen ein steigender Anpassungsbedarf: 4,5 W/m2 im Jahre 2100
RCP2.6: Umfangreiche Klimaschutzmaßnahmen; Eine international koordinierte Entwicklung, dem Pariser Abkommen folgend, ermöglicht durch aktiven Klimaschutz eine Beschränkung der globalen Erwärmung auf 2 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitraum; 2,6 W/m2 im Jahre 2100
RCP1.9: Drastische und umgehende Klimaschutzmaßnahmen; Eine international koordinierte Entwicklung, dem Pariser Abkommen folgend, ermöglicht durch ambitionierten Klimaschutz eine Beschränkung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitraum; 1,9 W/m2 in Jahre 2100
(Quelle Umweltbundesamt, DWD)
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/380/dokumente/szenariennamen-stand_20220315.pdf