Begriff: NC Modul der CC-Lizenzen
Reiter
NC Modul der CC-Lizenzen
NC - nicht kommerziell (non-commercial)
Das Modul NC (non-commercial) verbietet die kommerzielle Weiterverwendung des Werkes. Als kommerzielle Verwendung gilt z.B. ein Text auf der Firmenseite eines Unternehmens oder Bilder in einem Verlagsbuch.
Bedingung im Wortlaut der Creative Commons
„Sie dürfen das Material nicht für kommerzielle Zwecke nutzen.“
„Nicht kommerziell meint nicht vorrangig auf einen geschäftlichen Vorteil oder eine geldwerte Vergütung gerichtet. Der Austausch von lizenziertem Material gegen anderes unter Urheberrecht oder ähnlichen Rechten geschütztes Material durch digitales File-Sharing oder ähnliche Mittel ist nicht kommerziell im Sinne der vorliegenden Public License, sofern in Verbindung damit keine geldwerte Vergütung erfolgt."
Zu jedem Modul (inklusive der Public Domain Werkzeuge) gehört auch ein Symbol. Zu NC gibt es mehrere, z. B. ein durchgestrichenes Euro-Symbol oder dieses:
Die Symbole werden hier zum Download angeboten: https://creativecommons.org/about/downloads/.
Die Module der Creative Commons Lizenzen
Die Creative Commons (CC) Lizenzen bestehen aus einzelnen Modulen. Diese Module haben die Funktion, Bedingungen anzugeben, unter denen ein CC-lizenziertes Werk nachgenutzt werden kann. Es gibt 6 CC-Lizenzen, die sich aus mindestens einem der 4 folgenden vier Module zusammensetzen: BY, SA, NC und ND. (Bei den Bezeichnungen handelt es sich um Abkürzungen.)
Hinzukommen die beiden Public Domain Werkzeuge:
Hier wird der Aufbau einer Creative-Commons-Lizenz erläutert.
Das Modul NC kann mit allen anderen Modulen kombiniert werden. Dies gilt nicht für die beiden Public Domain Werkzeuge. Außerdem gibt es das NC-Symbol auch mit einem durchgestrichenen Euro-Symbol bzw. Yen-Symbol.







- CC BY-NC-ND Bundeszentrale für politische Bildung: Text Sinti und roma in Europa
- CC BY-NC-SA TIB AV Portal: Video Bogenlänge
- CC BY-NC Flickr: Bild "Korbach"
Was ist an der NC-Bedingung kritisch?
Ob die Einschränkung auf nicht-kommerzielle Nutzungen sachgerecht ist, wird in den Communities um offene Bildungsmaterialien und freie Inhalte seit längerer Zeit hinterfragt und diskutiert. Die Kritiker des Bausteins befürchten unter anderem, dass die NC-Bedingung auch solche Nutzerinnen und Nutzer benachteiligt, die eigentlich daran interessiert wären, offene Materialien zu verwenden.
Beispielsweise könne es Lehrerinnen und Lehrern an einer privaten Schule versagt bleiben, NC-lizenzierte Bildungsmaterialien zu verwenden, weil ihre Einrichtung als kommerziell gilt. Ähnlich könne es auch gemeinnützige Bildungsanbieter treffen, die für bestimmte Leistungen Geldbeträge verlangen, um die Kosten zu decken und die damit zumindest punktuell kommerziell handeln.
Entscheidender Kritikpunkt ist die bei vielen Konstellationen entstehende Unklarheit, wie solche und ähnliche Nutzungsszenarien zu bewerten sind. Diese Graubereiche schreckten viele Interessierte davon ab, Inhalte unter nicht-kommerziellen Lizenzen weiterzuverwenden, obwohl Creative Commons gerade das ermöglichen soll. Aus diesem Grund plädieren viele Anhänger freier Inhalte dafür, die Lizenzbedingung NC als nicht OER-gerecht zu betrachten und von deren Nutzung abzuraten. Auch Projekte wie die freie Enzyklopädie Wikipedia akzeptieren nur solche Beiträge und eingereichte Inhalte, die eine kommerzielle Nutzung nicht ausschließen.
„Kommerziell“ ist keine moralische Wertung
Die Formulierung „kommerziell“ mag in der Tat den Eindruck erwecken, damit seien profitorientierte Firmen und Konzerne gemeint. Speziell bei Bildungsmedien denken viele womöglich an große, etablierte Verlage und Produzenten auf dem Markt für Lehrmaterialien, die Gewinne erwirtschaften und sich an Bildung gleichsam bereichern wollen. Doch dabei handelt es sich letztlich um moralische Bewertungen, die für die Lizenzen keine Rolle spielen.
Einnahmen zu erzielen, geschäftlich tätig zu sein und geldwerte Vergütungen zu erhalten, ist nichts Verwerfliches – auch nicht, wenn es um Bildung geht. Zur Bildungslandschaft gehören viele kleine und mittlere Unternehmen sowie Selbstständige und Freiberufler, die schlicht wirtschaftlich arbeiten müssen; außerdem Vereine oder genossenschaftlich organisierte Bildungsträger, die im Rahmen ihrer Tätigkeiten „geschäftliche Vorteile“ erzielen. Auch gemeinnützige Organisationen und Initiativen erhalten geldwerte Vergütungen. Wenn sie nicht durch öffentliche Gelder oder Spenden finanziert werden, sind sie darauf angewiesen, zumindest punktuell „kommerziell“ vorzugehen.
Fazit
Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass es für eine ganze Reihe von Bildungsakteuren nicht möglich oder zumindest riskant ist, Lehrmaterialien weiterzuverwenden, die unter der Lizenzbedingung „Nicht-kommerzielle Nutzung“ (NC) bereitgestellt wurden. Solchen Überlegungen folgend, gilt die Lizenzbedingung NC vielen, die sich mit freien Inhalten und offenen Lehrmaterialien beschäftigen, als zu einschränkend.
Hinweise zum Thema SA-Modul als Mittel zur Einschränkung der kommerziellen Weiternutzung befinden sich hier.
- Text in den "Vertiefenden Informationen" stammt von Henry Steinhau und David PachaliLizenz für irights.info, CC BY 4.0. Hierbei handelt es sich um Auszüge aus dem Text "Was das NC-Modul im Bildungskontext bedeutet"
- Broschüre "Freies Wissen dank Creative-Commons-Lizenzen. Folgen, Risiken und Nebenwirkungen der Bedingung »nicht-kommerziell – NC" von Wikimedia, iRights.info, Mai 2012, Autor Paul Klimpel, CC BY-SA 3.0 DE